Glossar

Finanzbegriffe einfach erklärt für ein besseres Verständnis.

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Blankokredit bei Unternehmensfinanzierungen von Schweizer KMU

Der Blankokredit (auch ungedeckter Kredit) ist ein Kredit, welcher durch eine Bank oder andere Finanzinstitute wie z.B. creditworld an Unternehmen mit guter Bonität und ohne die Hinterlegung von Sicherheiten gewährt wird. Aufgrund des Fehlens einer Sicherstellung erfolgt vor Gewährung eines solchen Kredites eine umfangreiche Bonitätsprüfung (Kreditwürdigkeit und -fähigkeit). Eine wichtige Prüfung umfasst dabei die Berechnung des Verschuldungspotenzials (Debt Capacity) des Unternehmens.

Dabei wird der freie Cash Flow ins Verhältnis zu allen bestehenden und geplanten Finanzverbindlichkeiten gesetzt. Mit dem Cash Flow soll die Verzinsung und Rückführung des Blankokredites dargestellt bzw. sichergestellt werden. Blankokredite werden üblicherweise als Kontokorrentkredite und/oder Darlehen/Feste Vorschüsse mit Laufzeiten von wenigen Monaten bis mehrere Jahre zur Verfügung gestellt. Da es sich um einen ungesicherten Kredit handelt und der Kreditgeber mit einem Blankokredit ein höheres Risiko eingeht, sind die Konditionen in der Regel höher als für einen z.B. mit einer Liegenschaft besicherte Finanzierung. Da der Fremdkapitalgeber auf Sicherheiten verzichtet, finden sich in den Kreditverträgen bei solchen Finanzierungen oft verschiedene Covenants und Sicherungsklauseln. Diese sind für die Bank bzw. Fremdkapitalgeber aufgrund der Form der Unternehmensfinanzierung äusserst wichtig.

Solche Covenants und Sicherungsklauseln können u.a. beinhalten, dass das Unternehmen ohne Zustimmung des Kreditgebers keine weiteren Kredite aufnehmen darf oder auch, dass keine Aktiven für andere Verpflichtungen als Sicherstellung hinterlegt werden dürfen. Finanzkennzahlen werden ebenfalls regelmässig verwendet. Dabei werden mit dem Unternehmen verschiedene finanzielle Zielsetzungen vereinbart. Dies kann eine Kennzahl über die minimale Höhe des Eigenkapitals sein, oder auch ein Mindest-EBITDA. Es besteht auch die Möglichkeit, dass solche Finanzkennzahlen als Ratios definiert werden (z.B. Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme, oder das verzinsliche Fremdkapital im Verhältnis zum EBITDA).

Es ist ratsam, dass ein Unternehmen die Kreditverträge im Detail prüft und sich über die darin enthaltenen Covenants und Sicherungsklauseln vertraut macht. Aufgrund der je nach Benützung teilweise sehr kurzfristigen Kündigungsmöglichkeit eines solchen Kredites durch den Kreditgeber, kann eine vorzeitige Fälligstellung z.B. infolge Verletzung von Vertragsbestandteilen oder einer Verschlechterung der Unternehmensbonität, das Unternehmen rasch in eine schwierige Situation in Bezug auf die Liquiditätsversorgung bringen. Es ist wichtig, dass mit Fremdkapitalgebern immer auch das Gespräch über mögliche zum Unternehmen passende Finanzierungsalternativen geführt wird. Als denkbare Alternativen zu einem ungedeckten Kredit stehen dem Unternehmen z.B. mögliche Fremdfinanzierungen via Factoring (Verkauf von Kundenforderungen) oder falls das Unternehmen Geld für die Beschaffung von Investitionsgütern benötigt, eine Leasingfinanzierung zur Verfügung.

Finanzierungsalternativen können für das Unternehmen auch im Hinblick auf die Kreditkosten interessant sein, da entgegen zum ungedeckten Kredit bei solchen Finanzierungen eine Deckung für den Fremdkapitalgeber besteht und so die Kreditkosten insgesamt tiefer ausfallen dürften. Im Rahmen einer Finanzierungsstrukturierung sollte immer das Ziel, für auf das Unternehmen optimal passende Unternehmensfinanzierung zu finden, im Vordergrund stehen.

Die wichtigsten Finanzbegriffe leicht und übersichtlich erklärt.

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Hat Ihr Unternehmen Finanzierungsbedarf für ein Wachstumsprojekt oder eine Firmenübernahme? Oder soll ein bestehendes Darlehen abgelöst werden? – In diesem Blog erfahren Sie mehr über die verschiedenen Finanzierungsarten, die für ein KMU in Frage kommen.