Der Kredit ohne Bank – Kredit aufnehmen via Crowdfunding
Banken reagieren auf die rasant voranschreitenden Veränderungen des regulatorischen Umfelds zeitweise zu Ungunsten der Schweizer KMU. Schweizer Banken müssen Kredite nämlich seit neuem mit Eigenmitteln unterlegen. Insbesondere Kredite von Unternehmen mit tiefem Rating kommen Banken teuer zu stehen. Das bedeutet für kreditsuchende Unternehmen, dass Banken immer konservativer bei der Kreditvergabe entscheiden. Daher suchen Schweizer Unternehmen, die einen Kredit aufnehmen möchten, immer öfters nach einer Finanzierungsalternative – also einem Kredit ohne Bank. Crowdfunding bzw. Crowdlending schafft hierzu eine willkommene Lösung und bietet KMU einen neuen Zugang zu Fremdkapital.
Die Nachteile eines Bankkredits
Seit der Finanzkrise haben die Regulatoren eine Vielzahl an neuen Normen geschaffen, die das Schweizer Bankensystem robuster machen sollen. Diese Umstellungen stellen die traditionellen Finanzinstitute vor Herausforderungen, von denen auch Schweizer KMU betroffen sind. Beispielsweise müssen Banken verstärkt das eingegangene Risiko von Unternehmenskrediten mit Eigenmitteln unterlegen. Dementsprechend müssen Banken für KMU-Schuldner mit einem tieferem Rating mit mehr Eigenmittel unterlegen. Dies führt oft dazu, dass Banken in der Kreditvergabe gegenüber Unternehmen selektiver sind. Folglich suchen Schweizer KMU immer wieder nach alternativen Finanzierungsformen. Seit rund 2015 bietet Crowdfunding in der Schweiz eine effiziente Lösung für potentielle Kreditnehmer an. Dabei treten neu Crowdfunding-Plattformen als unabhängige Dienstleister auf oder gehen Kooperationen mit bestehenden Finanzinstituten ein, insbesondere klassischen Banken.
Crowdfunding oder der Kredit ohne Bank
Crowdfunding oder der Kredit ohne Bank, bietet eine willkommene Alternative. Statt via Banken einen Kredit aufzunehmen, finanzieren sich Unternehmen mit der Hilfe von privaten- und institutionellen Investoren. Diese Investoren wollen ihr Geld in eine neu geschaffene Anlageklasse investieren, um ihr Investitions-Portfolio zu diversifizieren und im negativen Zinsumfeld dennoch attraktive Renditen zu erzielen.
Seit 2015 ist Crowdlending diejenige Form von Crowdfunding, die in der Schweiz ein bemerkenswertes Wachstum vorzeigt. Laut dem Bericht „Crowdfunding Monitoring Schweiz 2018“ der Hochschule Luzern stiegen 2017 die geliehenen Summen um 239% gegenüber dem Vorjahr. Dabei vermittelten die Schweizer Crwodfunding Plattformen ein Finanzierungsvolumen von CHF 374.5 Millionen. Auf Crowdlending gingen 2017 CHF 186.7 Millionen zurück, was einen Zuwachs von 239% ausmachte. Auch Crowdinvesting verbuchte einen starken Zuwachs von 245% und stieg damit auf CHF 135.2 Millionen an. Seither sind die Volumen von Crowdlending und Crowdinvesting weiter in rasantem Tempo gewachsen.
Vorteile von Crowdfunding für Schweizer Unternehmen
Für Kreditnehmer entstehen einige Vorteile. Nebst fairen Verträgen und marktgerechten Konditionen geniessen KMU, die via Crowdfunding einen Kredit aufnehmen vereinfachte Antragsprozesse und profitieren direkt von den Kostenvorteilen der schlank aufgestellten Crowdfunding Plattformen. Während klassischen Finanzinstitute teilweise dazu tendieren, den Referenzzinssatz bei 0% zu fixieren, wenden die Crowdfunding-Plattformen die gegenwärtig negativen Referenzzinsätze zur Berechnung der Finanzierungskosten an und spiegeln damit das rekordtiefe Zinsumfeld marktorientierter wider.
Hürden in der Schweiz beim Kredit aufnehmen via Crowdfunding
Bei den meisten Crowdlending Plattformen beträgt das Minimum für eine Anleihe oder ein Darlehen CHF 100’000. Das Maximum für Darlehen ist unbeschränkt. Für Firmen, die über keine ordentliche Revision gemäss OR Art. 727 verfügen, sind Anleihen beschränkt auf ein Maximum von CHF 2’000’000, ansonsten unbeschränkt.
Gerne vertiefen wir das Thema mit Ihnen bei Interesse. Kontaktieren Sie uns, um einen Beratungstermin zu vereinbaren.