Mezzanine Finanzierungen gewinnen in der Schweiz als Alternative zu klassischen Bankfinanzierungen bei Unternehmen an Beliebtheit. Mezzanine Finanzierungen werden in der Regel anstelle von Kapitalerhöhungen aufgenommen. Eine Mezzanine Finanzierung wird in der Praxis als nachrangiges Darlehen strukturiert und hat daher faktisch Eigenkapitalcharakter. Das sich Mezzanine Finanzierungen zwischen klassischen Fremdfinanzierungen und Eigenkapital bewegen, werden solche Darlehen attraktiv verzinst und häufig partizipieren die Kapitalgeber ebenfalls am Erfolg der Unternehmung (dies kann mit einem Wandelrecht erfolgen oder einer zusätzlichen Erfolgskomponente z.B. im Rahmen eines Verkaufs der Unternehmung).

Für das Unternehmen kann die Aufnahme einer solchen Finanzierung eine Chance darstellen, ist jedoch auch mit Risiken verbunden. Aufgrund der besonderen Gläubigerstellung sind Mezzanine Kapitalgeber aktiver in der Entwicklung des Unternehmens eingebunden bzw. nehmen einen höheren Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen. Es ist daher ratsam, den Darlehensvertrag sorgfältig zu prüfen und sich über den Kapitalgeber nach Möglichkeit vorgängig zu erkundigen. Es ist von Bedeutung, dass die Parteien vor Abschluss eines Vertrages ein gemeinsames Verständnis zur Unternehmensstrategie haben.

Auch wenn das Mezzanine Darlehen verbunden mit einem Rangrücktritt faktisch zum Eigenkapital gezählt werden kann, hat dieses meistens ebenfalls ein Fälligkeitsdatum. Zu klären ist daher, wie die Rückzahlung eines solchen Darlehens bei Fälligkeit geregelt wird. Gibt es neben Mezzanine Kapitalgebern noch andere Gläubiger ist eine Umstrukturierung eines Mezzanine Darlehens in ein klassisches Darlehen infolge von Vertragsbestimmungen bestehender Kreditverträge allenfalls nur unter Einschränkungen bzw. mit Zustimmung der Kapitalgeber möglich. Bestehende Kapitalgeber sollten daher vor Aufnahme einer Mezzanine Finanzierung über die geplante Kapitalaufnahme und deren Hintergrund durch das Unternehmen informiert werden.